Fraktur & Antiqua
Warum wir heute hier sind
In Antiquariaten habe ich schon immer gerne gestöbert, und wollte mich nicht davon abwimmeln lassen, dass ich die Schriftart mancher Bücher, die mir gefielen, nicht gewohnt war. Also setzte ich mich ein paar Tage hin und übte die Buchstaben. Für die Lektüre von historischen Texten hat sich das ebenfalls mehr als bezahlt gemacht. Mittlererweile bin ich ein großer Freund gebrochener Schriften geworden. Wenn man Antiqua und Fraktur vergleicht, ist auf den ersten Blick klar, welche der beiden ihren Ursprung als Kalligraphieschrift hat. Die Schriften haben auch einen ganz anderen Charakter, Antiqua scheint im Vergleich geradezu nüchtern. Deswegen war auch von Anfang an klar, welche Schrift ich für diese Seite nutzen würde.
Römische Buchstaben aus Frankreich
Natürlich möchte nicht Jeder sich von jetzt auf gleich an das Lesen von Fraktur gewöhnen. Und vielleicht besuchen mich manche Leser ja auch nur aus einem ganz bestimmten Grund, wollen ein technisches Thema nachlesen, und von dannen ziehen. In solchen Fällen finde ich einen Kompromiss besser als gar keine Lösung, und so gibt es die Schaltfläche zum Umschalten auf die Garamond-Schriftart. Ich war mir tatsächlich nicht sicher, ob ich eine Antiquaschrift finden könnte, die mir ebenso gut gefällt, nachdem ich eine ganze Menge Recherchearbeit in die Fraktur investiert hatte (und proprietär durfte sie auch nicht sein!). Aber ich muss sagen, dass ich seit ich diese hervorragende Schriftart gesehen habe, auch ein Interesse an Antiqua entwickle. Ich habe großen Respekt vor Menschen, die die Welt anderer Leute durch ihr Werk ein wenig schöner machen können.
Aus Fehlern lernt man
Im Moment verlasse ich mich blind auf die Opentype-Funktionalität meiner Frakturschriftart, um Ligaturen und das lange ſ setzen zu lassen. Es ist deswegen leider sehr wahrscheinlich, dass mir Fehler unterlaufen. Diverse Rechtschreibreformen und schlechte Angewohnheiten, die aus der Verwendung moderner Tastaturen entsprossen, werden ihr Übriges tun, und mir vermutlich noch einiges an Lektorat aufbürden. Mein Anspruch ist natürlich, in Zukunft eine möglichst fehlerfreie Arbeit leisten zu können, aber bis dahin wird es ein Lernprozess sein. Ich bin glücklich über sachdienliche Hinweise!
Von Stilfragen wie Schriftgestaltung, Satz von Lehn- und Fremdwörtern und derlei mehr schreibe ich besser gar nicht, darum kümmere ich mich bei Zeiten.
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